Parodontitisbehandlung
„Parodont“ (oder auch Parodontium) ist die medizinische Bezeichnung für den Zahnhalteapparat. Dieser besteht aus verschieden Strukturen und gewährleistet die Verankerung des Zahnes im Kieferknochen. Eine häufige Erkrankung des Zahnhalteapparates ist die Parodontitis (umgangssprachlich oft als Parodontose bezeichnet), in deren Verlauf die Verankerung durch entzündliche Prozesse schwächer wird und die Zähne an Halt verlieren. Die Parodontitis ist neben der Karies hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Menschen ihre Zähne früher als nötig verlieren. Die durch Bakterien verursachte Erkrankung verläuft oft relativ schmerzfrei, so dass viele Patienten erst bemerken, dass etwas nicht stimmt, wenn das Zahnfleisch häufig blutet oder zurückgeht, einzelne Zähne locker werden oder sich verschieben. Meist sind mehrere Faktoren für die Entstehung einer Parodontitis verantwortlich, diese müssen individuell erkannt und behandelt werden.
Ziel der Parodontitis-Behandlung ist es, die durch Bakterien verursachten entzündlichen Prozesse unter Kontrolle zu bringen, damit sich der Knochen nicht weiter abbaut und die eigenen Zähne erhalten werden können. Um dies zu erreichen, werden die Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen unter lokaler Betäubung mit speziellen Instrumenten gründlich von den bakteriell besetzen weichen und harten Belägen (sog. Biofilm) gereinigt. Im Regelfall erfolgt diese Behandlung bei uns in zwei Sitzungen, diese sollten jedoch innerhalb einer Woche stattfinden.
Wichtig zu erwähnen ist, dass ein stabiles Ergebnis und gesunde Verhältnisse nach einer Parodontitis-Behandlung zum Großteil von Ihrer eigenen Vorsorge und den häuslichen Mundhygienemaßnahmen abhängig sind. Zudem haben viele wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass es sich zusätzlich positiv auswirkt, wenn im weiteren Verlauf in regelmäßigen Abständen eine Professionelle Zahnreinigung durchgeführt wird. Nach Abschluß einer Parodontitis-Behandlung wird die Zahnreinigung im Rahmen der Nachsorge als "UPT" (Unterstützende Parodontitistherapie) bezeichnet. Gesetzlich Versicherte können zwei Jahre lang Leistungen im Rahmen der UPT in Anspruch nehmen - abhängig vom individuellen Bedarf (Schweregrad der Parodontitis) ein- bis dreimal pro Jahr.
Sollte bei Ihnen eine Parodontitis-Behandlung notwendig sein, werden wir Ihnen die einzelnen Schritte der Behandlung natürlich genauer erläutern.